Staatssekretär besucht BJL-JunglandwirtInnen

Wenn ein Staatssekretär zu Besuch ist wird über Bodenpolitik, Existenzgründung in der Landwirtschaft und notwenige Unterstützung dafür gesprochen.

06.05.2021

Staatssekretär besucht BJL-JunglandwirtInnen

 Am 27. August 2020 hieß es für Uwe Feiler, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium: Raus in den Wahlkreis in Oberhavel. In Gransee stand er bei den BJL-Mitgliedern Patrick Kluge und Kimberly Herzog auf dem Hof und bekam Einblick in die Welt der JungbäuerInnen. Die beiden wollen in der Alten Mosterei Gransee am Meseberger Weg regionale Lebensmittel produzieren und vermarkten. Herzstück des Betriebs ist eine Pferdepension, mit den Pferden soll künftig Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen angeboten werden. Kim und Patrick wollen damit ihren Betrieb auf mehrere Standbeine stellen und sich so nachhaltig eine eigene Existenz aufbauen. Bei dem Besuch dabei war auch BJL-Mitglied Steffen Heinke. Er baut seit 2018 seinen Betrieb mit Schwerpunkt Gemüse am Beetzsee nördlich von Brandenburg an der Havel auf. Mit Erfolg: Die ersten Ernten sind vermarktet und die steigende Nachfrage an ökologischem Obst und Gemüse wird zukünftig durch weitere Anbauflächen gedeckt.
Während der Betriebsführung wurde in Gransee diskutiert: Über die Schwierigkeiten von jungen Existenzgründern beim Einstieg in die Landwirtschaft z.B. durch hohe Bodenpreise und fehlende Beratungsangebote insbesondere in Brandenburg. In anderen Bundesländern gibt es z.B. Landwirtschaftskammern, die beraten. In Brandenburg gibt es derartiges nicht und JunglandwirtInnen müssen sich mühsam selbst durch Regelungen und Anforderungen kämpfen. Auch auf dem Bodenmarkt gibt es einiges zugunsten von junger Menschen in der Landwirtschaft zu regeln: Die Gesetzgebung beim Bodenrecht liegt in den Händen der Bundesländer. Aber auch der Bund hat hier Möglichkeiten wie z.B. bei der Privatisierungspraxis der BVVG-Flächen. Aus diesen noch verbliebenen ca. 100.000 ha in Ostdeutschland sollte ein Flächenpool geschaffen werden, so eine zentrale Forderung der BJL-JungbäuerInnen. Leider wurde hier von Uwe Feiler deutlich, dass er hier keinen Handlungsbedarf sieht. Neu war ihm auch, dass Zahlungsansprüche nicht automatisch an die Fläche gebunden sind und diese separat erworben werden müssen. Hier zeigte er sich bereit, dies im Landwirtschaftsministerium anzusprechen und Unterstützung für JungbäuerInnen zu bieten. 

Fotos: A. Stege und MAZ